Kommendes Wochenende geht der Fankongress in Berlin nach seiner
Erstausrichtung 2012 in die zweite Runde und nimmt mit seinem Motto "Ein
fanfreundliches Stadionerlebnis" Bezug auf das unsägliche
DFL-Sicherheitspapier aus dem Dezember 2012, allerdings mit veränderten
Vorzeichen. „Wir werden nicht darauf warten, dass sich die Dinge zu unseren
Gunsten wenden, sondern unsere Anliegen selbst in die Hand nehmen“, so
ProFans-Mitglied Jakob Falk, dessen deutschlandweites Fanbündnis den Kongress
gemeinsam mit "Unsere Kurve" organisiert. Neben Fanvertretern werden
auch Wissenschaftler, Journalisten, Vereins- und Verbandsvertreter und Juristen
einen multiperspektivischen Versuch unternehmen, vergangene Entwicklungen
aufzubereiten und vor allem die Zukunft für die Fans in den Stadien zu
gestalten.
"Unsere Kurve"-Sprecher Christian Bieberstein: „Wir haben ein sehr
anspruchsvolles inhaltliches Programm zusammengestellt, das die wichtigsten
Aspekte eines fanfreundlichen Stadionerlebnisses erörtert.“ In insgesamt 5
Themenschwerpunkten wird es zu Diskussionen und Workshops kommen, die das
Wochenende füllen und durch Podiumsdiskussionen begleitet und ergänzt werden.
Es geht - einmal um die Vereine, die 50+1-Regel, Mitgliedermitbestimmung,
Sponsoren und darum, wer oder was "der Verein" überhaupt ist oder
sein kann, - um die Stadien, die Möglichkeiten in Heim- und Gästeblöcken, das
umstrittene "St. Pauli-Modell", Selbstregulierung und Möglichkeiten
und Grenzen von Absprachen zwischen Vereinen und Fans, - um "Hilfe zur
Selbsthilfe", Fananwälte, Solifonds, Stadionverbotsrichtlinien, aber auch
Medienarbeit in Zeiten sicherer Stadien und gleichzeitig hysterischer Pressearbeit,
- um den aktuellen Stand und eine kritische Aufarbeitung des status quo bei den
großen Fanvertretungen und die Frage nach der Rolle von Fanprojekten und
Fanbetreuern/-beauftragten vor Ort sowie - um eine Diskussion um das (leider
überregional recht eingeschlafene) Thema der Amateurligen, in denen
Traditionsvereine zwischen drohender Insolvenz und Testobjekt für die U23 der
"Großen" zu versauern drohen.
Ergänzt wird dieses Programm durch einen Markt der Möglichkeiten auf dem
diverse Organisationen sich und ihre Arbeit präsentieren und zwei
Podiumsdiskussionen zu den Themen "Verhältnis Polizei & Fans" und
"Selbstregulierung in den Kurven", einer Diskussion darüber wie man
mit dem aggressiven Vorgehen gegen antidiskriminierende und antirassistische
Inhalte umgehen kann und ob solche Probleme überhaupt aus der Kurve heraus
lösbar sind oder externe Intervention benötigen.
Weitere Infos findet ihr unter www.fankongress.de und wir werden euch im Nachgang
natürlich einen möglichst spannenden und umfassenden Einblick in das bieten,
was das Wochenende so ergeben hat.