Donnerstag, 16. Januar 2014

Fankongress 2014

 Kommendes Wochenende geht der Fankongress in Berlin nach seiner Erstausrichtung 2012 in die zweite Runde und nimmt mit seinem Motto "Ein fanfreundliches Stadionerlebnis" Bezug auf das unsägliche DFL-Sicherheitspapier aus dem Dezember 2012, allerdings mit veränderten Vorzeichen. „Wir werden nicht darauf warten, dass sich die Dinge zu unseren Gunsten wenden, sondern unsere Anliegen selbst in die Hand nehmen“, so ProFans-Mitglied Jakob Falk, dessen deutschlandweites Fanbündnis den Kongress gemeinsam mit "Unsere Kurve" organisiert. Neben Fanvertretern werden auch Wissenschaftler, Journalisten, Vereins- und Verbandsvertreter und Juristen einen multiperspektivischen Versuch unternehmen, vergangene Entwicklungen aufzubereiten und vor allem die Zukunft für die Fans in den Stadien zu gestalten.
"Unsere Kurve"-Sprecher Christian Bieberstein: „Wir haben ein sehr anspruchsvolles inhaltliches Programm zusammengestellt, das die wichtigsten Aspekte eines fanfreundlichen Stadionerlebnisses erörtert.“ In insgesamt 5 Themenschwerpunkten wird es zu Diskussionen und Workshops kommen, die das Wochenende füllen und durch Podiumsdiskussionen begleitet und ergänzt werden. Es geht - einmal um die Vereine, die 50+1-Regel, Mitgliedermitbestimmung, Sponsoren und darum, wer oder was "der Verein" überhaupt ist oder sein kann, - um die Stadien, die Möglichkeiten in Heim- und Gästeblöcken, das umstrittene "St. Pauli-Modell", Selbstregulierung und Möglichkeiten und Grenzen von Absprachen zwischen Vereinen und Fans, - um "Hilfe zur Selbsthilfe", Fananwälte, Solifonds, Stadionverbotsrichtlinien, aber auch Medienarbeit in Zeiten sicherer Stadien und gleichzeitig hysterischer Pressearbeit, - um den aktuellen Stand und eine kritische Aufarbeitung des status quo bei den großen Fanvertretungen und die Frage nach der Rolle von Fanprojekten und Fanbetreuern/-beauftragten vor Ort sowie - um eine Diskussion um das (leider überregional recht eingeschlafene) Thema der Amateurligen, in denen Traditionsvereine zwischen drohender Insolvenz und Testobjekt für die U23 der "Großen" zu versauern drohen.
Ergänzt wird dieses Programm durch einen Markt der Möglichkeiten auf dem diverse Organisationen sich und ihre Arbeit präsentieren und zwei Podiumsdiskussionen zu den Themen "Verhältnis Polizei & Fans" und "Selbstregulierung in den Kurven", einer Diskussion darüber wie man mit dem aggressiven Vorgehen gegen antidiskriminierende und antirassistische Inhalte umgehen kann und ob solche Probleme überhaupt aus der Kurve heraus lösbar sind oder externe Intervention benötigen.
Weitere Infos findet ihr unter www.fankongress.de und wir werden euch im Nachgang natürlich einen möglichst spannenden und umfassenden Einblick in das bieten, was das Wochenende so ergeben hat.