Mittwoch, 24. Mai 2017

Spruchbanderklärung Meidericher Spielverein : FSV Zwickau



Als Ultras des MSV und somit größtenteils Bürger von Duisburg, möchten wir es uns nicht nehmen lassen, hin und wieder Stellung zu Ereignissen zu beziehen, die sich abseits des Stadions in unserer Heimatstadt abspielen. Dies tun wir in der Regel über Spruchbänder. Am vergangenen letzten Spieltag gegen Zwickau haben wir uns deshalb zum, seit dem 16.05.2017 in Kraft getretenen, Alkoholverbot in der Duisburger Innenstadt positioniert. Warum das Ganze, lest ihr in den folgenden Zeilen: 
Ursache für das Verbot ist die Tatsache, dass einige der Ladenbesitzer der Königstraße sich zunehmend über die dort ansässige „Trinkerszene“ beschwert haben sollen. Diese würde durch ihr Auftreten Kunden abschrecken und sei somit schädlich fürs Geschäft. Selbst wenn man geneigt ist zu sagen: „Pech! Die Stadt gehört allen! Lasst den Leuten doch ihr Bier!“, ist man ja durchaus an Lösungen interessiert. Wenn man sich Gedanken macht, findet man ja vielleicht einen Weg die Situation für alle Beteiligten zu verbessern. Sollte man meinen. 

Aber bei der Stadt Duisburg scheint man für so etwas keine Zeit zu haben und so bedient man sich der seit jeher einfachsten Lösung für alle Probleme: Man verbietet etwas und beschneidet somit die Freiheiten aller, weil man es nicht schafft sich vernünftig mit den Leuten, die ein vermeintliches Problem darstellen, auseinanderzusetzen. Aus den Augen, aus dem Sinn! Na? Wer erkennt hier Parallelen zum Handeln von Sicherheitsorganen und Verbänden zum Thema Sicherheit beim Fußball? 

Das Verbot trifft uns also alle: Beim nächtlichen Gang, von der einen zur nächsten Kneipe musst du nun aufpassen, dass dir nicht irgendein Hilfssherrif wegen deinem Wegbier 35€ Bußgeld aus der Tasche zieht. Entspannt mal an einem sonnigen Tag in der Innenstadt irgendwo abzuhängen und dir eine Pulle Wein reinzuknallen ist dann auch verboten (Es sei denn du befindest dich auf einem von der Stadt organisierten Besäufnis, wie dem Weinfest). Aber gut, hier hat noch jeder die Möglichkeit einen anderen Weg zu nehmen oder sich einen anderen Platz zu suchen - es geht also eher um das Prinzip der eingeschränkten Freiheit. 

Viel schlimmer ist aber, dass durch dieses Verbot Leute, die ohnehin schon nicht gerade über viel soziale Anerkennung und Kontakte verfügen, weiter an den Rand gedrängt werden. Ganz zu schweigen davon, dass es ziemlich assi ist Leuten die eh nicht so viel Kohle haben noch mittels Bußgeld in die leere Tasche greifen zu wollen. Das Ganze mal wieder ohne soziale Unterstützungsangebote anzubieten oder alternative Räume zu schaffen (bspw. Nen Trinkraum o.ä.). Anstatt das Problem also anzugehen und mit den betroffenen Leuten in Kontakt zu treten, findet hier bloß eine räumliche Verschiebung statt. Hauptsache, das Problem ist nicht mehr sichtbar und die Politiker können sich für dieses gelungene Manöver auf die Schulter klopfen. Aber: Das Verbot gilt jetzt erst mal probeweise für die nächsten 6 Monate. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen!