Samstag, 12. Februar 2022

Spruchbanderklärung: Sportliche Kompetenz in die Geschäftsführung. Personelle Veränderung jetzt!

 



Unsere Gruppe äußert sich selten öffentlich zur sportlichen Situation oder zu Personalentscheidungen der Profigesellschaft. Wir bevorzugen bei diesen Themen das direkte Gespräch, um nicht zusätzliche Unruhe in ohnehin schon hektische Situationen zu bringen. Das bedeutet nicht, dass wir den Weg über öffentliche Statements kritisieren möchten (wir wählen ihn bei anderen Themen selbst oft genug). Wir gehen in diesen speziellen Fragen aber meistes einen anderen; zumal wir aktuell aufgrund der Coronabeschränkungen nicht im Stadion vertreten sind. 

 

Mit dem zunächst erwartbaren und nun amtlichen Ende von Ivo Grlic ist aber klar: es entsteht eine Lücke, die gefüllt werden muss. In solchen Situationen ist es leider normal, dass aus allen Löchern komische Vögel gekrochen kommen, die ihren Namen auf Titelseiten und ihren Hintern in Chefsesseln sehen möchten. Ob es nun ein frustrierter Ex-Spieler, RTL-B-Prominenz oder aber ein Angestellter des Investors ist, der noch vor wenigen Monaten hoch und heilig geschworen hat, keinen Einfluss ins operative Geschäft nehmen zu wollen. All diese Leute braucht unser Verein nicht, aber sie alle beeinflussen die öffentliche Debatte. Wir sehen uns deshalb an dem Punkt, das öffentliche Schweigen zu brechen und die Diskussion in die aus unserer Sicht richtige Richtung zu lenken. 

 

Denn eins ist klar: 

 

Unser Verein hat ein Problem. Genauer gesagt: viele Probleme. Das wissen wir, genauso wie alle interessierten Beobachter, nicht erst seit der bitteren Niederlage gegen BVB II am vergangenen Sonntag (viele haben sich bereits öffentlich geäußert; zuletzt auch PGDU, deren Statement wir in weiten Teilen unterstützen). 
Diese Probleme betreffen bei weitem nicht nur den sportlichen Bereich, auch wenn sie dort aktuell besonders brutal zutage treten. 

 

Der Rücktritt von Ivo ist auch in unseren Augen ein richtiger, wenn auch schmerzhafter Schritt. Immerhin hat sich dieser Mann gut 17 Jahre lang für unseren Verein den Arsch aufgerissen; trotz allem war seine Zeit nun einfach vorbei. Ihm gebührt aber unser Dank und unsere Wertschätzung für seinen Einsatz für unseren Spielverein! 




 

Die Wurzel der Probleme liegt aber weitaus tiefer und ist kaum an der Person des Sportdirektors allein festzumachen. Es brennt an so gut wie allen Fronten unseres Vereins. Egal, in welchen Bereich der Profigesellschaft man einen genauen Blick hineinwirft – überall wird offensichtlich, dass beim MSV Duisburg der Anspruch, ein solide aufgestellter Verein mit Aufstiegsambitionen zu sein, mit der Realität wenig zu tun hat.

 

Die Fäden dieser Fehlentwicklung laufen zwangsläufig auf Ebene der Geschäftsführer zusammen. Denn Fakt ist: wer einen Fußballverein auf professionelle Beine stellen will, braucht in der Leitung Personen mit entsprechendem Format. Die aktuellen Geschäftsführer scheinen mit ihrer Aufgabe schlicht überfordert zu sein. Anders ist es kaum zu erklären, dass der MSV auf so gut wie allen durch sie verantwortlich geführten Bereichen seit langer Zeit ein teilweise desolates Bild abgibt. Dies betrifft bei Weitem nicht nur das sportliche Kerngeschäft. Auch andere Tätigkeitsfelder, die in der heutigen Zeit einfach professionell angegangen werden müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben, liegen brach (Sponsoring, Marketing, Pressearbeit etc.). Eine problemorientierte Analyse oder gar Besserung sind nicht in Sicht. 

 

Unser Verein benötigt einen grundlegenden Strukturwechsel. Dieser muss die sowohl Ebene der Geschäftsführer als auch die sportliche Leitung beinhalten. Ein bloßes Austauschen von Ivo wird keine nachhaltige Veränderung bringen. In den Positionen der Geschäftsführer braucht es Personen, die in der Lage sind, die Probleme unseres Profigeschäfts aufzuarbeiten. Dazu benötigen wir ein frisches motiviertes Team an der Spitze, das Fachwissen im sportlichen Bereich mit der Kompetenz in wirtschaftlichen Fragen und einer echten Führungsrolle miteinander vereint. 

 

Wir fordern deshalb den Vorstand und die weiteren Gremien unseres Vereins dazu auf, in der jetzigen Situation einen echten Neuanfang zu wagen und mutige Schritte nach vorne zu gehen. 

 

Die Devise muss lauten: mit aller Macht zum Klassenerhalt, um dann mit einem neu formierten Team an der Spitze unserer Profigesellschaft in eine neue Zukunft zu gehen.